Dort, wo sein Feldzug begonnen hat, widersetzen sich heute zahlreiche soziale Bewegungen und linke Regierungen dem global vorherrschenden Neoliberalismus und schlagen alternative Entwicklungswege ein: in Lateinamerika.
1994 jedoch erscholl in Mexico der Ruf der Zapatistas: „Ya basta!“ – „Es reicht!“, und es scheint, dass dieser Ruf nicht ungehört geblieben ist. In den letzten zehn Jahren ist eine Regierung nach der anderen abgewählt worden, die sich dem Neoliberalismus verschrieben hatte. Die Wahl linker, fortschrittlicher Regierungen hat die politische Landkarte in Lateinamerika deutlich verändert. Der Kapitalismus ist in Lateinamerika in die Defensive geraten und wird nicht mehr als alternativlos hingenommen. Dass dies überhaupt möglich gewesen ist, ist ein Verdienst der sozialen Bewegungen, die sich in vielen lateinamerikanischen Ländern für eine Veränderung eingesetzt haben: Bewegungen wie diejenige der Landlosen in Brasilien, der Arbeitslosen in Argentinien oder der Indigenen in Ecuador oder Bolivien.
Die emanzipatorischen Prozesse Lateinamerikas sind nicht nur von großer Bedeutung für den Subkontinent, sondern zeigen, dass die Hegemonie des Neoliberalismus gebrochen werden kann und dass eine andere, post-kapitalistische Welt möglich ist. In dieser Hinsicht sind die Entwicklungen in Lateinamerika von großer Bedeutung für emanzipatorische Prozesse und die globalisierungskritische Diskussion auch in Deutschland.